Historie
Vor über 165 Jahren trafen sich am Rande der Weltausstellung 1855 in Paris 99 junge Männer aus neun Ländern und gründeten den Weltbund der CVJM. Bei aller Verschiedenheit hatten sie eins gemeinsam: Jesus Christus war die Nummer eins in ihrem Leben und sie wollten, dass junge Menschen in aller Welt ihn kennen lernen und ihr Leben unter seinen Einfluss stellen. Sie brachten das auf einen Satz, der bis heute die Grundlage, das „Mission Statement“ des CVJM in aller Welt ist. Wir nennen diesen Satz die „Pariser Basis“.
Der CVJM Linkenheim e.V. wurde 1880 als „Jünglingsverein“ gegründet und ist ein eingetragener Verein. Wir gehören zum CVJM Baden e.V., einem von 13 selbständigen Mitgliedsverbänden im CVJM Gesamtverband Deutschland e.V.
Gründung und Anfänge der Vereinsarbeit
1880 In den Pfarreiakten wird von Zusammenkünften einiger Jünglinge und junger Männer in Linkenheim berichtet, die sich in der alten Kinderschule unter dem Wort Gottes sammeln. Die Leitung und Durchführung dieser sogenannten „Stunden“ obliegt dem damaligen Gemeindepfarrer Leberecht Albert Haas. Es erfolgt die Gründung eines Vereins. Im Visitationsbericht vom 15. Dezember 1880 werden schon lobend die kirchlichen Vereine erwähnt.
1896 Am 14. Juni findet in Karlsruhe das erste Bundesfest des nunmehrigen „Oberrheinischen Jünglingsbundes“ statt. Zu diesem Anlass wird ein erster Jahresbericht gedruckt. In der darin erstellten Statistik werden für Linkenheim 35 Mitglieder und als Lokal der Vereinszusammenkünfte die Kinderschule angegeben.
1904 Es kommt wieder zur Aufnahme der Chortätigkeit, nachdem diese wohl über längere Zeit hin unterbrochen gewesen war. Früher gaben alte Posaunenbläser, inzwischen längst verstorben, immer diese Jahreszahl als Gründung an. Nach den vorliegenden Akten kann jedoch vom Jahr 1901 als Gründungsjahr des Posaunenchores ausgegangen werden.
1913 An den Oberkirchenrat werden in einem angeforderten Bericht 40 Jünglinge und 10 Männer für den Verein gemeldet.
Blütezeit, Verbot und Neuanfang
1922 Pfarrer Riehm berichtet an den Oberkirchenrat von einer „besonderen Blütezeit“ des Vereins. Zweimal in der Woche treffen sich die Mitglieder im Konfirmandensaal zu Bibelarbeit und Gebet, am Sonntagabend unter der Leitung des Geistlichen zur Bibelstunde. Es kann im Verein ein Sängerchor und eine Turnabteilung gebildet werden.
1930 Der Vereinsname wird geändert: aus dem bisherigen „Jünglingsverein“ wird der „Christliche Verein Junger Männer“.
1934 Ein Reichsgesetz erlaubt dem CVJM nur noch die Sammlung junger Männer über 18 Jahre. Eine Mitgliedschaft ist nur als Doppelmitgliedschaft in der Hitlerjugend und dem CVJM möglich. Es sind nur noch „Stunden“, d.h. erbauliche Bibelarbeit erlaubt. Lager, Freizeiten, Spiel und Sport, das Singen von Fahrtenliedern und das Erscheinen von Vereinszeitschriften ist unter generelles Verbot gestellt. Dennoch hält sich die Arbeit an und in der evangelischen Jugend unter Schwierigkeiten bis zum Kriegsende am Leben und ist im Kleinen wirksam. Der Posaunenchor führt ohne Unterbrechung die kirchenmusikalische Arbeit mit wenigen Bläsern fort. Im Krieg fallen 8 Bläser. Die Bibelstunden am Sonntagabend werden von Pfarrer Adolf Mack weiterhin gehalten.
1948 Es wird von Pfarrer Mack in einem Bericht über den Neubeginn der Vereinsarbeit berichtet.
1952 Es wird eine Jungschar für die 10 bis 14-jährigen gebildet. Auf dem Platz beim jetzigen Baggersee Streitköpfle wird Handball und Volleyball gespielt. Ein ausrangierter Omnibus der Deutschen Bundesbahn wird als „Clubhaus“ beim Sportplatz aufgestellt, muss aber im gleichen Jahr noch wegen Verpachtung des Geländes an den Kieswerkbetreiber auf den Reitplatz des Reitervereins am Salmengrund, zur gemeinsamen Nutzung, verlegt werden.
Von Jubiläum zu Jubiläum
1955 Das 75-jährige Jubiläum wird mit einem Festwochenende gefeiert. Auf dem Spielplatz beim ehemaligen Güterbahnhof wird ein Basketballturnier durchgeführt. Eine Eichenkreuzstaffel führt durch die Dorfstraßen zum Sportplatz des TV Linkenheim in der Sandgrube, wo Leichtathletikwettkämpfe und ein Handballspiel stattfinden. Die Predigt und Festansprache hält Alt-Reichswart D. Erich Stange, das Schlusswort spricht Bundeswart Hellmuth Schmitt.
1961 Mit der Gemeinde werden Verhandlungen geführt wegen Geländezuweisungen für den Vereinssport. Der Verein erhält als Vereinsgelände den jetzigen Standort im Gründel „bei den Tabaköfen“. Die schriftliche Bestätigung zur pachtweisen Überlassung erfolgt am 24. August. Im selben Jahr wird der Platz planiert.
1964 Die Arbeiten am Spielfeld werden fortgesetzt. Das Haus mit den Jugendräumen wird abgerissen, der Verein hilft bei den Arbeiten. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wird eine Satzung verabschiedet und die Eintragung ins Vereinsregister beschlossen. Die Arbeiten am Sportplatz können aus finanziellen Gründen noch nicht abgeschlossen werden.
1974 Einweihung des neuen Evangelischen Gemeindehauses, in dem der CVJM nun seine Heimat findet. Zum 70-jährigen Bestehen des Posaunenchores findet ein Festgottesdienst statt. Der Verein ist auf 80 Mitglieder angewachsen.
1978 Das Vereinsgelände im Gründel wird erweitert. Neben dem Basketballspielfeld steht jetzt auch ein Rasenplatz zur Verfügung.
1980 Der Verein begeht sein 100-jähriges Vereinsjubiläum mit einer Reihe von Veranstaltungen. Höhepunkt ist der Festgottesdienst der vom Sportsekretär des Landesverbands, Manfred Engel, gehalten wird. Anschließend findet ein Empfang im Gemeindehaus statt. Die Zahl der Mitglieder überschreitet in diesem Jahr mit 114 Mitgliedern erstmals die Hundert.
Das Haus des CVJM Linkenheim
1983 Die Planungen für eine Neugestaltung des „Plätzle“ und den Bau eines vereinseigenen Hauses beginnen. Unter dem Motto „Spiel und Sport unter Gottes Wort“ wird das erste Hallenfußballturnier organisiert und ausgerichtet.
1988 In der Jahreshauptversammlung stimmen von 35 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern 32 für und 3 gegen den vorgelegten Plan für den Bau des Vereinsheimes.
1990 Im Oktober wird das Richtfest gefeiert. Die Sportgruppe erringt bei den badischen Eichenkreuz-Meisterschaften im Fußball den 2. Platz.
1993 Der Bau des Vereinsheimes wird abgeschlossen. Im Mai wird im Rahmen des Plätzlefestes mit einem großen Festgottesdienst das neue Haus des Vereins eingeweiht. Die Predigt hält Pfarrer Brjanzew. Zum dritten Mal nach 1976 und 1981 findet in Linkenheim der Badentreff des CVJM-Landesverbands Baden statt. Es entsteht die offene Jugendarbeit „Schnoog“.
1996 Eine neue Jungschar für Erstklässler wird begonnen. Der Verein erfüllt seine Aufgaben in 12 verschiedenen Gruppen und Kreisen, so vielen wie noch nie zuvor in der Vereinsgeschichte.
1999 Die alte Tradition der Bibelstunde am Sonntagabend wird wieder aufgenommen. Einmal im Monat findet der Gottesdienst „Happy Hour“ im CVJM-Haus statt.
Im neuen Jahrtausend
2001 Die Kirchengemeinde Linkenheim und der CVJM Linkenheim e.V. führen ab Mai ihre Jugendarbeit unter dem Dach des CVJM zusammen. Im Oktober feiert der Posaunenchor mit einem Festgottesdienst und anschließendem Empfang sein 100-jähriges Jubiläum. Die Festpredigt hält Pfarrer Martin Rösch.
2004 Die Kirchengemeinde Linkenheim und der CVJM erarbeiten zusammen die Stelle eines Hauptamtlichen für die Jugendarbeit. Im September tritt Joachim Zeitler diese Stelle an.
2005 In der Jahreshauptversammlung im Februar wird Christine Ratzel zur 1. Vorsitzenden gewählt. Damit steht erstmals eine Frau an der Spitze des Vereins. Der CVJM Linkenheim feiert sein 125- jähriges Vereinsjubiläum.
2013 Das Evangelische Gemeindehaus in der Rathausstraße, in dem auch der CVJM von 1974 bis 1993 seine Heimat hatte, wird abgerissen. Der CVJM beteiligt sich an der Konfirmandenarbeit der Kirchengemeinde Linkenheim. Mit dem Pfarrer und Mitarbeitern aus CVJM und Kirchengemeinde wird ein Mitarbeiterteam gebildet.
2017 Die Satzung des Vereins wird neu gefasst. Der Vorstand wird auf insgesamt 10 Personen erweitert. Alle Positionen werden besetzt. Der CVJM Linkenheim e.V. hat erstmals über 200 Vereinsmitglieder.
2018 Ende September beendet Jugendreferent Joachim Zeitler seinen Dienst beim CVJM Linkenheim. Ab Oktober wird Stefan Geißert zum neuen Jugendreferenten des CVJM berufen. Der Vorstand stellt Pläne zur Renovierung des CVJM-Hauses und Pläne für einen Anbau vor.
Der Erweiterungsbau „eXtraplatz“
2020 Eine außerordentliche Mitgliederversammlung und ein Arbeitseinsatz Ende Januar sind der offizielle Start der Bauphase für das Projekt „eXtraplatz“. Im Februar wird der Spielplatz neben dem CVJM-Haus abgebaut. Der Platz wird für die Herstellung der Bodenplatte vorbereitet.
2023 Im Juni wird nach mehr als dreijähriger Bauzeit der „eXtraplatz“ im Rahmen des Plätzlefestes des CVJM feierlich eingeweiht.